Autor: Hartmut Geißler
mit einer Kopie der Zeitungsannonce 1873, die uns freundlicherweise von Peter Weiland zur Verfügung gestellt wurde
Als der kinderlose Philipp Müller älter wurde und seine Mühle, die schon lange in Erbbestand der Familie Wolf war ("Wolfsche Mühle"), aus gesundheitlichen Gründen verkaufen wollte, ließ er sein großes Anwesen
mit der folgenden Annonce anpreisen.
Sie gibt erstens Aufschluss darüber, was alles zu dieser Mühle gehörte, zeigt aber auch den (vergeblichen) Versuch, ihre Lage als "günstig" für Handel oder Industrie hinzustellen.
Das war sie jedoch nicht, denn die Brücke über die Selz war noch nicht gebaut (erst 1906), der Mühlgraben bestand noch (zugeschüttet 1911), die Selztalbahn wurde erst 1904 gebaut und der Ingelheimer Bahnhof lag weit weg in Nieder-Ingelheim. Die angebliche Viertelstunde, in der er zu erreichen sei, war vielleicht mit einem galoppierenden Pferd gemessen.
Gs, erstmals: 20.01.21; Stand: 20.01.21