Hans Blumensatt

 

Autor: Hartmut Geißler
nach: Meyer-Klausing, S. 498/99

 

Ein Schwerpunkt von jugendlichen Cliquen, die gegen den Nationalsozialismus agierten, war das Rheinland. Solche Jugendgruppen, die aus kommunistischem, sozialdemokratischem, bündischem oder kirchlichem Milieu entstanden, verübten Anschläge auf NS-Einrichtungen.

In Lahnstein flog eine solche Gruppe im Februar 1941 auf. Ihr Anführer soll der aus Nieder-Ingelheim stammende Hans Blumensatt gewesen sein. Beim Prozess in Frankfurt wurde ihnen u. a. Folgendes zur Last gelegt:

  • Verwüstung von NS-Aushängekästen
  • Einschlagen von Fensterscheiben von Parteihäusern und Wohnungen von Lahnsteiner Parteigenossen
  • Antinationalsozialistische politische Äußerungen
  • Verbotener Umgang mit einem französischen Kriegsgefangenen

Der 21jährige Hans Blumensatt wurde am 25. Juli 1941 von einem Sondergericht in Frankfurt schuldig gesprochen und zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Nachdem er wegen einer Lungentuberkulose zeitweise aus der Haft entlassen worden war, wurde er nach seiner endgültigen Entlassung 1944 sofort zur Wehrmacht eingezogen und fiel bald darauf.

 

Gs, erstmals: 20.11.13; Stand: 06.12.20