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Heinz Kühn, 1956-1966



Autor: Hartmut Geißler
nach Gerhard, Nadine: Ingelheim am Rhein, S. 546-547
sowie 50 Jahre Ingelheim am Rhein (BIG 38), S. 151-180

Heinz Kühn wurde am 26. März 1913 in Essen geboren. Nach der Schulzeit in seiner Heimatstadt, die er 1932 mit dem Abitur abschloss, studierte er in Lausanne und München Rechtswissenschaft. Nach Ableistung von Arbeits- und Wehrdienst und kurzer Tätigkeit als Gerichts- und Regierungsreferendar (1942 als Regierungsrat im Landkreis Frankfurt/Oder) erlebte und erlitt Heinz Kühn den Zweiten Weltkrieg als Artillerieoffizier auf fast allen europäischen Kriegsschauplätzen. 1944 wurde er bei Nikopol am Dnjepr schwer verwundet. Nach Internierung, Entlassung und Entnazifizierung kehrte er 1948 in Ansbach in das Zivilleben zurück. 1949 wurde er hauptamtlicher Bürgermeister in St. Goarshausen und von 1957 bis 1966 von Ingelheim.

Wichtige Themen seiner Amtszeit waren die Abwasserbeseitigung durch Neubau von Kanälen, die Kläranlage mit dem Abwasserzweckverband "Untere Selz", die Gründung der "Rheinhessischen" mit Mehrheitsbeteiligung der Stadt, der Straßenbau mit Straßenbeleuchtung, Neubauten der Berufsschule und der Volkshochschule (Fridtjof-Nansen-Haus) sowie die Anlage eines zentralen Bauhofes, eine Erweiterung des Krankenhauses und verschiedener Schulen, der Bau des Kinderheims im Ingelheimer Wald, die Errichtung des Stadtteils Ingelheim-West, die Stadtplanung mit der Schaffung von Wohnvierteln, gemeinnützige Siedlungsbauten und Geschäftsstraßen, die Ausweisung von Industriegelände mit guter Verbindung zu Bahn und Fernverkehr sowie die Durchsetzung mehrerer Teilbebauungspläne. Außerdem erfolgte die Begründung der Städtepartnerschaften mit Autun und Stevenage.

Seinen Ruhestand verlebte er in Ingelheim, wo er zahlreiche ehrenamtliche Tätigkeiten ausübte. Über 20 Jahre lang war er 1. Vorsitzender des Historischen Vereins.

Heinz Kühn verstarb am 16. Juli 1993 in Ingelheim.


Gs, erstmals: 16.03.09; Stand: 06.12.20